Regionaler geht es nicht: Gemüse im eigenen Gewächshaus anbauen
In den Zeiten der Globalisierung, ist es völlig normal, dass heimische Gemüsearten, wie Tomaten, nicht regional produziert werden. Gemüse reist um die halbe Welt, um auf deutschen Tellern zu landen, was für die wenigsten Menschen besorgniserregend ist. Dabei wird der schlecht überprüfbare Einsatz von ganzheitlich wirkenden Pestiziden ignoriert und mit einem Schulterzucken abgetan. Natürlich können diese Gifte abgewaschen werden und sind beim Verzehr kaum bedenklich. Ökologisch nachhaltig sind diese Anbaumethoden in flächendeckenden Monokulturen allerdings nicht.
Wenn es auf den Geschmack ankommt, ist konventionell produziertes Gemüse häufig enttäuschend. Diese Erfahrung hast du sicherlich bereits gemacht und ziehst deine Frischkräuter und Cocktail-Tomaten lieber nachhaltig selbst heran.
Das passende Gewächshaus für jeden Anspruch
Damit deine Ernte zukünftig noch ertragreicher ausfällt, hast du sicher schon mit dem Gedanken gespielt, dir ein Gewächshaus anzuschaffen. Diese müssen nicht immer riesig und unglaublich teuer sein. Eine Anleitung für das beste Modell gibt es nicht. Dies richtet sich immer nach deinen Wünschen und Ansprüchen. Wenn du beispielsweise nur ganzjährig Tomaten, Salate und Kräuter ernten möchtest, kannst du auf eine Indoor-Hydrokultur zurückgreifen. Wenn du größere Ziele vor Augen hast und für deine Wunschpflanzen echtes Erdbeet benötigst, ist ein freistehendes Gewächshaus empfehlenswert.
Nichtsdestotrotz sind die Preise, je nach Größe, Verwendungszweck und Material, nach oben hin offen. Spielen Anschaffungskosten und Platz keine Rolle, kannst du dich guten Gewissens für ein freistehendes Treibhaus aus doppeltem Stegglas entscheiden.
Die spezielle Bauweise dieser Acrylplatten garantiert die beste Lichtausbeute, ohne den verhassten Brennglaseffekt zu erzeugen und bietet hervorragende Isolierung. Je nach Größe, Qualität und Hersteller musst du hierfür mit mindestens 600 Euro rechnen. Dafür bietet es dir eine große Grundfläche, die du mit vielen Beeten bestücken kannst. Besonders für schwere Früchte und für tief wurzelnde Pflanzen, wie Rettich und Karotten, ist das von Vorteil. Wenn du das Treibhaus mit südlicher Ausrichtung im Garten platzierst, kannst du dich sogar über exotische Früchte freuen.
Für kleinere Gärten bietet sich die platzsparende Alternative eines Anlehngewächshauses an. Durch die Bauweise bedingt, kann solch ein Modell durch die rückliegende Hauswand passiv beheizt werden. Dies ist zur Überwinterung wärmeliebender Pflanzen hilfreich, aber für den Anbau von Gemüse nicht nötig. Auch in einem unbeheizten Treibhaus kannst du bereits Anfang März die ersten Pflanzen, wie Salat und Kohlrabi aussähen. Eine Anleitung zum Selbstbau dieser Modelle ist materialabhängig und findet sich mit kurzer Recherche im Internet.
Klein aber fein: Regional vom Balkon ernten
Regional und nachhaltig produziertes Gemüse, kannst du auch auf deinem Balkon anbauen.
Tomaten, Chilis, Bohnen und Kräuter kannst du in einem Foliengewächshaus problemlos pflegen. Generell lässt sich in einem solchen Gewächshaus alles leicht kultivieren, was du hochbinden kannst. Diese Gewächshausvariante ist sehr kostengünstig und beläuft sich auch im Eigenbau auf unter 50 Euro.
Die einfachste Anleitung hierzu ist, ein rechteckiges Holzgestell ohne Boden zu bauen und dieses mit halb-transparenter Folie zu bespannen. Plan zur Belüftung unbedingt mindestens zwei Lüftungsschlitze mit ein, damit es deinen Pflanzen nicht zu stickig wird. Gute Frischluftzufuhr ist der wichtigste Aspekt, um deine Pflanzen vor Schimmel und Hitzetod zu bewahren. Ungeachtet deiner gewählten Preiskategorie, solltest du primär auf die Möglichkeiten zum Luftaustausch achten. Damit die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch wird, kannst du zusätzlich zum aktiven Lüften sparsam und nur die Wurzelballen gießen.
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