Nachhaltig einkaufen - Nachhaltigkeit im Supermarkt
Obwohl eine vegetarische oder vegane Lebensweise sich positiv auf die Umwelt auswirkt, lauern immer wieder Fallen, die alles andere als nachhaltig sind. Vor allem die Verpackung aber auch weit gereiste Produkte schrauben die Bilanz von einer vegetarischen oder veganen Ernährung nach unten. Wer allerdings im Supermarkt ein wenig darauf achtet, was eingekauft wird, der kann nicht nur nachhaltiger einkaufen, er spart sich auch einige Wege zur Mülltonne.
Leben in der Plastikwelt
Plastik hat unser Leben maßgeblich verändert und in jedem Haushalt ist Kunststoff in unterschiedlicher Form zu finden. Schüsseln, Schneidbretter aber auch der Fernseher vieles besteht zumindest teilweise aus Kunststoff. Grundsätzlich spricht nichts gegen die Verwendung von Kunststoff, wenn es etwa in Form von Behältern wiederholt verwendet wird.
Problematisch ist Plastik nur, wenn es in Form von Verpackungen nur einmalig verwendet und dann weggeworfen wird. Verpacktes Obst und Gemüse ist im Bezug auf die Nachhaltigkeit nicht besonders gut. Das Problem: 63% Obst und Gemüse ist abgepackt. Der kleine Lichtblick am Horizont sind die knapp 40% an Frischware, die nicht verpackt ist. Genau darauf solltest Du beim Einkauf achten.
Anstatt zu abgepackten Tomaten zu greifen, nimm lieber die offenen an der Rispe. Da hast Du zusätzlich den Vorteil, dass du die Ware auf ihre Frische kontrollieren kannst. Bei vielen Obst- und Gemüsesorten ist eine Verpackung zudem völlig unnötig, denn sie sind von Natur aus bereits optimal durch ihre Schale verpackt.
Genau schauen beim Einkaufen
Nicht nur Plastik ist ein Problem, sondern auch weit gereiste Produkte entsprechen nicht der Nachhaltigkeit. Das gilt vor allem für jene Produkte, die problemlos hier angebaut werden können. Anstatt den Apfel aus Neuseeland zu kaufen, sollten heimische Waren bevorzugt werden.
Dies gilt nicht nur für Obst und Gemüse, sondern generell für alle Waren. In vielen Supermärkten gibt es mittlerweile sogar Regale mit ausschließlich regionalen Waren. Diese eröffnen oft erst den Blick für das vielfältige regionale Angebot. Durch den bevorzugten Griff zu regionaler Ware wird nicht nur nachhaltig eingekauft, sondern Du unterstützt damit zusätzlich noch heimische Produzenten, die es ohnehin schon schwer genug mit den großen Konzernen als Konkurrenten haben.
Saisonal kaufen
Im Supermarkt kann mittlerweile ganzjährig nahezu sämtliches Gemüse bezogen werden. Egal ob es Erdbeeren oder Tomaten im Winter sind oder der Kohl und die Kartoffeln im Hochsommer, wir sind es mittlerweile gewohnt, dass uns sämtliche Produkte ganzjährig zur Verfügung stehen.
Damit verbunden ist allerdings eine ausgesprochen schlechte CO2-Bilanz. Die Tomaten im Winter werden nicht selten in Spanien produziert und reisen Tausende von Kilometer, bis sie in den Supermarkt gelangen. Selbst Bio-Ware ist in diesem Fall nicht nachhaltig. Auch wenn es vielen Menschen schwerfällt, sollte doch zunehmend saisonale Ware gekauft werden. Das hat durchaus seinen Sinn, denn saisonale Produkte stellen uns nicht selten genau jene Vitamine und Nährstoffe zur Verfügung, die wir genau in diese Jahreszeit benötigen.
Im Sommer ist es die leichte Küche mit frischem Salat oder Tomaten. Im Herbst gibt es süße und zuckerhaltige Früchte, die uns bereits auf die kalte Jahreszeit vorbereiten. Im Winter sorgen Kartoffeln und Kohl dafür, dass wir mit ausreichend Kohlehydraten versorgt werden, damit wir gut durch die kalten Temperaturen kommen.
Kostet Nachhaltigkeit mehr?
Pauschal lässt sich nicht beantworten, ob nachhaltig einkaufen teurer oder billiger ist, denn das ist von den Angeboten abhängig. In jedem Fall ist saisonale Ware in der Regel günstiger als außerhalb der Saison, weil in diesem Fall der Produktionsaufwand deutlich höher ist. Nachhaltigkeit ist jedoch mit einem gewissen Mehraufwand verbunden, denn beim Kauf muss genau geschaut werden.
Nicht immer ist der Hersteller bzw. das Herstellungsland auf den ersten Blick zu erkennen, manchmal wird es auch bewusst gut versteckt. Supermärkte haben mittlerweile das zunehmende Bewusstsein der Kunden für Nachhaltigkeit wahrgenommen, weshalb mit Tomaten aus Spanien nicht groß geworben wird. Nachhaltig einkaufen im Supermarkt ist jedoch keine Hexerei und mit diesen einfachen Tricks kannst Du einen weiteren Schritt in ein nachhaltiges Leben machen.
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